TV-Profi Nik Hartmann ist ein überzeugtes «Landei». Aufgewachsen im ländlich geprägten Hünenberg, wohnt er mit seiner Familie seit über 20 Jahren in der Gemeinde Risch. Und schwärmt vom Reiz der Gegend.
TV-Profi Nik Hartmann ist ein überzeugtes «Landei». Aufgewachsen im ländlich geprägten Hünenberg, wohnt er mit seiner Familie seit über 20 Jahren in der Gemeinde Risch. Und schwärmt vom Reiz der Gegend.
SW: Ennetsee – das klingt verheissungsvoll und irgendwie romantisch. Von Zug aus betrachtet ist der Begriff aber auch mit einem Nachteil verbunden. Hier hat man keine Abendsonne.
NH: Das ist Ansichtssache. Die Sonne verschwindet bei uns in Buonas abends einfach nicht spektakulär hinter dem Zugersee, sondern hinter dem Lindenberg. Umgekehrt profitieren wir dank unserer Lage schon früh von Morgensonne. Der schönste Moment ist für mich aber nicht jener, wenn die Sonne aufgeht, sondern die Zeit davor, also der Moment der Dämmerung. Dann schaue ich durchs Küchenfenster auf den verschlafenen Zugersee, der von einem gelben Licht beschienen wird, das vom Osten her einfällt.
SW: Spricht so ein Fan des Ennetsees, der in Hünenberg aufgewachsen ist und – nach einem kurzen Abstecher nach Zug – sich mit Frau und Kindern erneut auf dieser Seeseite niedergelassen hat?
NH: Der Kanton Zug ist eigentlich zu klein, um ihn geografisch zu zerteilen, aber ja, es stimmt, mir gefällt die Gegend hier ausgesprochen gut. Ich verlasse die Haustür und stehe schon nach fünf Minuten vor einem gelben Schild mit Wanderwegweiser. Ich wohne mitten im Naherholungsgebiet und bin oft und gerne in der Natur unterwegs. Einer meiner Lieblingsspaziergänge führt zum nahe gelegenen Rischer Chilchberg.
SW: Ist dies das Waldstück, wo sich das rätselhafte Steinmonument befindet, das von Menschenhand angeordnet wurde?
NH: Exakt, bei «Klein Stonehenge» handelt es sich um 220 kristalline Blöcke, die nach dem Rückzug des Reussgletschers liegen geblieben sind. Irgendwann wurden sie von Menschenhand zu einer
Palisade angeordnet. Deutungsversuche über deren Nutzen gibt es viele, und man rätselt: Handelt es sich um eine ehemalige Kultstätte, war es früher eine Grundstücksgrenze, oder dienten die Steine als Weidmauer? Auch die Datierung des Monuments gestaltet sich schwierig. Archäologen gehen davon aus, dass es aus dem Mittelalter oder der Neuzeit stammt.
SW: Die Vertrautheit des Wohnorts bringt es mit sich, dass man da, wo man zu Hause ist, die Sehenswürdigkeiten nicht mehr richtig schätzt. Ergeht es Ihnen auch so?
NH: Nein, ich bin mir bewusst, wie privilegiert ich wohne, schätze die Perlen, von denen ich umgeben bin, und suche sie immer wieder auf. Da wäre zum einen die Kapelle St. German, ein barockes Bauwerk aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts, von der aus es nur ein Katzensprung bis zur Seepromenade von Buonas ist. Hier befindet sich eine weitere baukulturelle Sehenswürdigkeit: die historischen Badekabinen aus Holz, die um 1930 entstanden. Ein weiteres Highlight ist die Badeanstalt Zweiern, ein kleines Seebad mit Kieselstrand, Steg und Floss. Zu erwähnen wäre noch das Michaelskreuz, das ich von meinen Velotouren kenne. Auf dem knapp 800 Meter hohen Hügel packt mich jeweils das «Voralpengefühl». Denn von hier aus hat man eine prächtige Weitsicht in die Berner, Urner und Glarner Alpen und sieht sogar den Schwarzwald.
Wollen Sie mehr erfahren? Sabine Windlin hat Nik Hartmann in Buonas getroffen und mit ihm über die Perlen im Ennetsee gesprochen. Im Download-Link geht es zum ganzen Interview.