Historiker mögen sich darüber streiten, was im November 1315 am Morgarten zwischen Eidgenossen und Habsburgern genau passiert ist. Dem Wanderer in dieser herrlichen Gegend kann das herzlich egal sein.
Historiker mögen sich darüber streiten, was im November 1315 am Morgarten zwischen Eidgenossen und Habsburgern genau passiert ist. Dem Wanderer in dieser herrlichen Gegend kann das herzlich egal sein.
Der Morgarten ist nicht einfach irgendeine schöne Gegend, von denen es in der Schweiz unzählige gibt. Der Morgarten ist einzigartig. Hier verbindet sich die Anmut des Ägeritals mit dem Mythos. Manche würden vielleicht von einem Kraftort reden. Der Morgarten lässt jedenfalls kaum jemanden kalt. Denn diese Landschaft ist wie keine zweite verbunden mit Emotionen, Traditionen und Geschichten, die über das Werden und das Selbstverständnis der Schweiz berichten.
Hier bei der Figlenfluh am Morgarten sollen die Eidgenossen Felsbrocken und Baumstämme auf die von Zug heranrückenden Habsburger heruntergedonnert haben. Herzog Leopold I. und seine Mannen waren zum Rückzug gezwungen. Was genau bei dieser unfreundlichen Begegnung passiert ist, ob es eine veritable Schlacht war oder etwas weniger Dramatisches – darüber lässt sich streiten. Die historischen Quellen lassen viel Raum für Spekulationen. Mehr Freude als der ewige Gelehrtenstreit bereitet jedoch eine Wanderung durch das Gelände. Wer diesen Boden unter die eigenen Füsse nimmt, wird so oder so ins Schwärmen kommen, ganz gleich, zu welcher Lesart der Geschichte man neigt.
Eine Wanderung durch den Morgarten beginnt im Kanton Schwyz bei der Pfarrkirche in Sattel. Von hier aus führt der gut ausgeschilderte Morgartenpfad über die Kantonsgrenze ins Ägerital bis zum Morgartendenkmal, das sich ungefähr zwei Kilometer nördlich des historischen Geländes befindet. Die Wanderung ist strammen Schrittes in eineinhalb Stunden zu machen. Es lohnt sich aber, etwas mehr Zeit einzuplanen. Der Weg führt nämlich nicht nur zu herrlichen Aussichtspunkten, die zum Verweilen oder Bräteln einladen, man kommt auch an verschiedenen Informationsposten vorbei, die mit Hörspielszenen die Protagonisten des Morgarten-Stoffs zum Leben erwecken. Wir lernen den Herzog kennen, wie er auf der Burg Zug mit seinen Getreuen den Aufmarsch bespricht, den Hofnarren Kuony, der eine einfache, aber genau die richtige Frage aufwirft, den Ritter Heinrich von Hünenberg, der die Habsburger verrät, und natürlich Landammann Werner Stauffacher.
Wollen Sie mehr erfahren? Claudia Wirz hat sich für unser Destinationsmagazin #inlovewithzug nach Morgarten aufgemacht. Im Download-Link geht es zur ganzen Story.